Wozu braucht es eine Green-IT Strategie? Welche wesentlichen Bereiche einer Green-IT Strategie gibt es ?
Regulation fordert Plan
Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (kurz: CSRD) entsteht für viele Unternehmen bereits für das Berichtsjahr 2024 die Pflicht, erweitert über nachhaltiges unternehmerisches Handeln zu berichten. Das schließt demnächst den Scope 3 – die Lieferkette – mit ein. Für alle, für die die IT wesentlicher Teil zur Erfüllung Ihrer Geschäftstätigkeit ist, fällt hierauf ein besonderes Augenmerk.
Ziel ist die Dekarbonisierung der Geschäftstätigkeit und damit auch der IT.
Um den Kontext besser abzuschätzen, gliedern wir die Handlungsbereiche grob in 5 Teile (siehe Bild)
Meist ist der ein oder andere Bereich schon durch eine übergeordnete ESG-Strategie mindestens in Teilen abgedeckt. Ohne eine eigene Initiative innerhalb der IT wird es allerdings schwierig, Net-Zero in der IT zu erreichen. Ein zentrales ESG-Team, wird diese Aufgabe nicht übernehmen können.
Außerdem braucht es aufgrund der CSRD einen verpflichtenden Dekarbonisierungsplan. Für diesen wird man eine nachvollziehbare Roadmap in der IT sogar aufstellen müssen. Ein Wirtschaftsprüfer wird beurteilen müssen, ob Sie vorher definierten Ziele mit dieser Roadmap erreichen können.
Und wenn hier allerdings aufgrund der Regulatorik Maßnahmen ergriffen werden müssen, dann empfiehlt es sich, nach direktem Nutzen für das Unternehmen zu suchen und nicht nur die gesetzliche Anforderung zu erfüllen.
In einigen von den genannten 5 Bereichen schlummert beträchtliches Optimierungspotenzial, das nicht nur zu geringeren Emissionen, sondern auch zu geringeren Kosten führen wird.
Doch lassen Sie uns gemeinsam eine erste Ebene tiefer einsteigen, um die Bereiche besser zu verstehen. Dabei Clustern wir im Bild etwas weiter und ergänzen zur besseren Einschätzung ein paar erste Hauptgedanken.
Mehr als nur Ökostrom-Tarif
Erneuerbare Energie
Wir wissen ja, die beste Energie ist die, die nicht benötigt wird und die zweitbeste die, die wir selbst regenerativ erzeugen (lassen). Grünstromtarife waren nur der Anfang. Im Rahmen der CSRD wird nach den aktuellen Entwürfen der EFRAG nicht nur market-based, sondern auch location-based zu berichten sein…
So wenig wie möglich, so viel wie nötig
Daten
Häufig wird bei Daten nur auf den benötigten Speicher geschaut. Der Impact mag überschaubar sein. Aber spätestens wenn diese Daten durchsucht, verarbeitet, aktualisiert werden müssen, ist Rechenleistung erforderlich. Der Einfluss auf das Klima und die Kosten ist bedeutend größer.
Kreislaufwirtschaft etablieren
Arbeitsplatz
Heute im Einsatz befindliche Mobiltelefone, Tablets und Laptops sind schwer reparier- oder erweiterbar. Die Lebensdauer ist durch Verschleiß und steigende Anforderungen der Anwendungen zunehmend eingeschränkt. Leasingverträge mit festen Austauschzyklen beenden den Einsatz ggf. früher als notwendig. Hier kann mehr Flexibilität und konsequente Anwendung der Kreislaufwirtschaft Abhilfe schaffen.
Optimieren und achtsam anwenden
Rechenzentrum und Cloud
Potenziale stecken sicher immer noch in der Auslastung der Systeme. Hardware, die nichts oder fast nichts leisten muss, benötigt dennoch 20-40% des Maximal-Energiebedarfs. Der Cloudanbieter sorgt zwar für eine umweltfreundliche Infrastrukturumgebung, meist deutlich effizienter als man das lokal schaffen kann. Aber für die umweltfreundliche Nutzung (!) ist jeder selbst verantwortlich. Wer z.B. Donuts mit ’nem Tesla dreht, agiert ja auch nicht per se umweltfreundlich 😉.
Optimieren
Software
Letzter und aus meiner Sicht spannendster Punkt. Nur was Software anfordert, muss Hardware leisten. Hier gibt es viele Ansätze, die sich positiv auf das Klima auswirken. Deutlich unterschätzt wird die gezielte Optimierung von Applikationen mit besonders hohem Bedarf an Rechenleistung. Häufig ist leicht zu identifizieren, wo der Schuh drückt und Lösungsideen sind auch schnell auf dem Tisch. Wenn es dann ein Management gibt, dass Änderungen an der Software unterstützt, kann ohne fachlichen Verzicht signifikant Rechenleistung eingespart werden und damit Emissionen und Kosten.
Fazit
Eine Green-IT-Strategie hilft dabei …
- Transparenz, Priorität und Verantwortlichkeit zu schaffen
- Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen
- Ressourcen zu schonen und Kosten zu senken
- Berichtspflichten zu erfüllen
Welche Schritte es braucht und was die Erfolgsfaktoren sind, folgt im nächsten Blog-Beitrag
Viel Erfolg bei der Entwicklung der für Sie passenden Green-IT Strategie. 🚀
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